Atelier Heike Karcher
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Heike Karcher ist mir seit ein paar Jahren als Künstlerin bekannt. Sie lebt mit ihrer Familie in einem Nachbarort und erregt mit ihren Ausstellungen Aufsehen. Ihre Malerei ist ethnografisch angelegt. Sie arbeitet mit klaren Symbolen und kräftigen Farben, sie komponiert Figürliches und erzählt damit auch Geschichten. Auf der Leinwand treffen Strichmännchen aufeinander, markieren Begegnungen und Beziehungen, Tiere verkörpern Stimmungen und Gefühle. Immer wieder sind es die Sterne, die Perspektiven eröffnen.

Die Bilder beeindrucken den Betrachter und schnell kommen Assoziationen zur Höhlenmalerei. Denn eigentlich sprengen Farben und Formen den Rahmen. Heike Karcher ist als Malerin für die große Fläche prädestiniert. Kein Wunder, wenn sie sich wünscht, auch einmal Häuserwände künstlerisch zu gestalten.
Die einfachen Symbole stehen in einem komplexen Zusammenhang, sie sind als Merkmale zu verstehen. Und meistens gibt es auch noch biografische Hintergründe, die den Anlass zu den Bildern liefern. In ihrem Stil bleibt sie sich aber treu. Ihre „Völkerkunde“ ist eine Menschenkunde, eine Menschenkenntnis, die sie mit Simplizität zu erfassen versucht. Aber nichts ist einfach nur hingepinselt. Der ethnografische Gestus will Klarheit in einer unübersichtlichen Welt. Und es ist etwas Besonderes, die Zeichen der Zeit zu erkennen, sie zu verarbeiten, um somit zu einem neuen Sehen zu verhelfen. Ich wünsche Heike Karcher weiterhin viel Erfolg!

Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Direktor des Instituts für Kulturpolitik
Dekan des Fachbereichs
Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation
sowie Stiftungsrat der Universität Hildesheim

 

Heike Karcher – Leben ist eine Kunst.

K`art à vivre nennt Heike Karcher ihr Atelier. Wer ihr Haus, südlich von Frankfurt gelegen, betritt, versteht sofort, was K`art à vivre bedeutet.
Es ist mehr als Malerei. Es ist mehr als der Name für ein Atelier.
Es ist der umfassende Begriff für ein eigenwilliges künstlerisches Konzept.

K`art à vivre ist die Kunst zum Leben. Es ist die Kunst zu überleben. Und es ist das Leben als Kunst(werk).
Konsequent wie kaum eine Malerin vor ihr, lebt Heike Karcher mit ihrer großen Familie in ihrem Atelier. Sie malt, während sechs Kinder um sie herum toben, spielen, Hausaufgaben machen, essen und heranwachsen. Sie malt, während Katzen um riesige Palmen schleichen, Schildkröten durch den mediterranen Garten streifen, Hunde Besucher ankündigen.

Wer in das Haus kommt, betritt eine Welt der Fantasie und wird Teil dieses Lebens. Denn Fantasie und Leben, wo ist der Unterschied?
Heike Karcher ist eine genaue Beobachterin, keine, die den Kopf in den Wolken trägt. Sie ist bodenständig und wenn sie läuft, schwebt sie. Ein Widerspruch? Nein. Denn die Malerin lebt in Widersprüchen, hält sie fest auf ihren Leinwänden, verwebt sie mit feinen und groben Pinselstrichen und lässt sie damit los.

Liebevoll schaut sie auf die Welt, die kleine um sie herum und die große.
Alles, was sie sieht und alles, was andere vielleicht nicht sehen, skizziert sie. Ihre Bilder sind Blick-Punkte. In einem hält sie einen einzigen Moment fest, wie den der Niederlage. In einem anderen findet sich ein ganzes Leben oder die Geschichte eines ganzen Ortes – in Gesten und Begegnungen auf einer riesigen Leinwand.

Heike Karcher ist die Meisterin der Wiedergabe menschlicher Körpersprache. Der Mensch, hinter Worthülsen, ritualisiertem Sprechen und wichtiger Mimik versteckt, wird enthüllt. Übrig bleibt die Geste, das Strichmenschchen.

Auf den ersten Blick setzt Heike Karcher eine bunte fröhliche Welt gegen die Tristesse des Alltags. Wie James Rizzi malt Heike Karcher assoziativ, verwendet wiederkehrende Symbole und kräftige Farben. Ihre Häuser sind bunt wie die von Hundertwasser, ihre Symbole tiefgründig und wiederholend wie die von Nikki de Saint Phalle.

Und doch reflektiert sie die Welt anders. Hinter dem leuchtenden Orange, dem freundlichen Grün, dem sanften Rot und dem optimistischen Blau entdeckt der genaue Beobachter einen ironischen Blick auf die Welt und die scheinbare Wichtigkeit des Menschen.

Heike Karcher nimmt Leben ernst, sonst würde sie sich nicht mit diesem prallem Leben umgeben. Sie liebt alles Lebendige, sonst würde sie nicht mittendrin arbeiten.
Gleichzeitig schaut sie mit freundlichem Abstand auf die Lebenden, sonst könnte sie wohl nicht so arbeiten und so leben.
Eine eigene philosophische Welt entsteht. Ihre Bildersprache spiegelt Liebe, Tod, Trauer, Freundschaft, Verrat und die Gedanken daran. Wer sich darauf einlässt, entdeckt sich selbst.
Das urbane Leben auf Leinwand – nicht festgehalten, sondern fortgeführt, lockt den Betrachter in eine symbolische Welt.
Netzartige Gitter rastern Zeit, Pfeile symbolisieren unfruchtbare Diskussionen und Turbulenzen,  Strichmännchen stehen für Gedanken an verstorbene Menschen, taubenartige Vögel verweisen auf Harmonie, Freiheit, und inneren Frieden. Die Wiegen sind das Leben, die Elefanten die Stärke. Schaut der Betrachter in die Sterne, weiß er: Die Erde dreht sich weiter, mit und auch ohne ihn. Lebenskreise ziehen sich vom Bildzentrum bis zum Bildrand und darüber hinaus.

Die Leinwand ist immer zu klein. Ihre Bilder gehören auf Häuserwände im Großstadtdschungel. Sie würden der Welt des Geldes die Welt des Lebens entgegensetzen, dem monetären Konzept das der farbenfrohen Reflexion.
Das große Blabla würde an einer solchen Wand zerschellen, für einen Augenblick würde der Vorübergehende stehen bleiben, der Stehenbleibende lächeln, der Lächelnde sich erinnern.

Elke Hoeft
Dipl.-Germanistin
www.sprache-im-web.de

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